Die Lymphdrainage, eine spezielle Form der medizinischen Massage, wird insbesondere zur Behandlung von Lymphödemen eingesetzt und zielt darauf ab, den Lymphabfluss anzuregen.
Schwellen Körperteile, wie Beine, Gesicht oder Arme an, so ist das oft auf einen Stau der Lymphflüssigkeit im Gewebe zurückzuführen. Aber auch Knie und Bauch können von einer Lymphstauung betroffen sein. Bewegungsmangel, Rauchen oder Übergewicht, die Entfernung der Lymphknoten und zahlreiche andere Gründe können den Fluss der Lymphe stören.
Die Lymphgefäße sind neben dem Blutkreislauf das wichtigste Transportsystem im Körper. Ist der Lymphfluss gehindert, kommt es schnell zu einer Stauung der Flüssigkeit im Gewebe, und die betroffenen Körperstellen, meist Beine, Bauch oder Knie, schwellen schmerzhaft an.
Mit gezielten und sanften Griffen, Druck- und Entspannungstechniken werden die vom Lymphstau betroffenen Stellen sanft gedrückt und massiert. Der geringe Druck bei der Lymphdrainage ist wichtig, da die nahe an der Hautoberfläche liegenden Lymphgefäße nicht zu intensiv behandelt werden sollten. Die Massage ist deshalb schonend und schmerzfrei. Mit sanften rhythmischen Bewegungen soll gestaute Flüssigkeit wieder zum Abfluss angeregt werden. Abgelagerte Toxine werden durch die sanfte Massage zurück ins Lymphsystem geführt. Äußerlich gehen Schwellungen schnell zurück und Schmerzen lassen nach.
Zu Beginn der Behandlung enthält der Patient die Lymphdrainage in möglichst kurzen Intervallen, teilweise sogar täglich. Im Laufe der Zeit werden die Zeiträume länger. Die Lymphdrainage eignet sich besonders postoperativ, bei Verstauchungen, Blutergüssen, Knochenbrüchen, Zerrungen oder anderen Beschwerden, die mit Schwellungen einhergehen. Auch Menschen mit einem Lymphödem, zum Beispiel an Beinen, Armen oder Bauch, sowie Schwangere profitieren von der Behandlung.
Die Lymphdrainage wird oft mit anderen therapeutischen Methoden, wie entstauenden Bewegungsübungen im Rahmen der Krankengymnastik kombiniert, um noch bessere Heilungsergebnisse zu erzielen.